albrecht von haller und die tellspielgesellschaft
die alpen – festivaleröffnung
Der Schauspieler und Sprecher Michael Engelhardt, wohnhaft in Sempach, bearbeitet das fast 300-jährige 490-versige Gedicht von Haller, aufgeklärter Dichter und Universalgelehrter in Bern, für eine Inszenierung mit Sprechchor. Das Gedicht gilt als Auslöser des modernen Alpenbooms, sein Gründungstext sozusagen. Und doch kennt es heute kaum jemand mehr. Eine höchst anspruchsvolle Aufgabe historischer Aktualisierung. Der herausfordernden Umsetzung stellen sich knapp 30 Mitglieder der Tellspielgesellschaft Altdorf.
Albrecht von Haller (1708–1777 )
Der Berner Gelehrte mit internationalem Ruf und Hauptfigur der Aufklärung in der Schweiz, Albrecht von Haller, prägte in seiner Zeit viele Bereiche des Wissens. Er war Naturforscher, Arzt und Anatom, schrieb aber auch das berühmte Gedicht mit dem Titel «Die Alpen».
1732 erschien in einer Gedichtsammlung der drei Jahre zuvor verfasste Text «Die Alpen». Er trug zusammen mit der «Nouvelle Héloïse» von Jean-Jacques Rousseau wesentlich zur Formung eines Idealbilds der Schweiz und ihrer alpinen Landschaften bei. Das Gedicht ist zwar kein realistisches Abbild des Alpenraums und seiner Bevölkerung, aber immerhin hatte Haller die Schweiz im Sommer 1728 einen Monat lang bereist. Über diese Jugendreise – Haller war noch nicht einmal 20 Jahre alt, als er sie unternahm – und über andere, kürzere Reisen durch die Alpen schrieb er ebenfalls Berichte. Diese waren weniger poetisch, sondern deskriptiver und befassten sich mit Gipfelbesteigungen in den Berner Voralpen, der Überquerung des Gemmi- und des Grimselpasses, aber auch mit den Aufenthalten in den Orten entlang seiner Reiseroute. Albrecht von Hallers Gedicht «Die Alpen» ( 1729 ) löste in ganz Europa eine romantische Begeisterung für die Berge und ihre Bewohner aus. Er idealisierte darin auch den Alltag der Alpenbewohner.
Ein Werkauftrag von Alpentöne. Mit besonderer Unterstützung durch den Freundesverein alptonal.